Blutrote Heidelibellen besitzen eine Körpergröße von bis zu 4 cm mit einer Flügelspannweite von 4,6 bis 6,2 cm. Damit zählen sie zu den „kleinen“ Großlibellen.
Die männlichen Heidelibellen besitzen eine leuchtend blutrote Färbung der Stirn- und einen keulig verdickten blutroten Hinterleib. Diese optischen Merkmale sind namensgebend.
Die Weibchen hingegen besitzen eine gelbbraune bis rötliche Färbung. An den Seiten sind sie meist blaugrau bereift mit einer anliegenden „Legeklappe“, um ihre Eier über dem Wasser abstreifen zu können.
Blutrote Heidelibelle: Weibchen
Herbert Stadelmann I CC BY-NC
Sowohl Männchen als auch Weibchen besitzen vollkommen schwarze Beine, sowie eine schwarze Binde vor den Augen. So kann man sie von anderen Arten unterscheiden.
Lebensdauer:
Libellen leben ungefähr ein Jahr, wobei die Lebensdauer der ausgewachsenen Tiere etwa zwei Monate beträgt.
Larve:
Ihre Eier legt die Blutrote Heidelibelle im Herbst an temporären Gewässern oder auf ausgetrockneten Böden ab. Dabei kommt es zu einer Überwinterung der Eier in trockenen Uferzonen. Im darauffolgenden Jahr, nach Eintritt der Schneeschmelze, kommt es zur Überflutung der Eier, welche so in die Gewässer gelangen. Die Schlupfzeit beginnt Mitte März und Mai. Bereits nach 3 Monaten haben sich die Larven zu ausgewachsenen Libellen entwickelt.
Schlupfperiode:
Von Mitte Juni bis Mitte August verlässt die Larve das Gewässer und entwickelt sich außerhalb des Wassers zu einer ausgewachsenen Libelle. Aufgrund des synchronen Schlüpfens der Libellen haben die Tiere eine optimierte Überlebensrate und können sich so beispielsweise besser vor Fressfeinden schützen.
Reifezeit:
Ihre Reife- und Flugzeit beträgt ungefähr eine Woche und ausgewachsene Tiere findet man von Ende Juni bis September. Diese Zeit wird von ihnen genutzt, um auf Jagd auf Insekten über offenen Wiesen- und Graslandschaften zu gehen und die eigenen Flugeigenschaften zu verbessern. Heidelibellen sind typische Ansitzjäger und warten auf erhöhter Position auf ihre potenzielle Beute.
Lebensraum:
Die Blutrote Heidelibelle ist anspruchslos und besiedelt fast jedes stehende und langsam fließende Gewässer (z.B.: Teiche, Seen, Gräben, Moore oder langsam fließende Bäche).
Daher sind sie auch häufig an Überschwemmungsgewässern und Fischteichen mit flachen Ufern und ausreichend Vegetation, welche ihnen als Jagd- und Ruheplatz dient, zu finden. Aufgrund ihrer hohen Flexibilität und Vielseitigkeit im Besiedeln von potenziell neuen Lebensräumen ist sie auch häufig in von Menschen gemachten Gewässern oder aber auch in Pfützen vorzufinden.
Besonderheiten:
Neben den Blutroten Heidelibellen-Männchen können auch ältere Weibchen eine blutrote Färbung an Stirn- und Hinterleib entwickeln. Diese kommt wahrscheinlich aufgrund des Alterungsprozesses, sowie der hormonellen Veränderung zustande, ist aber bis heute noch nicht vollständig geklärt. Man kann quasi sagen, das Blutrote Heidelibellen-Weibchen in die Wechseljahre kommen.
Heidelibellen stehen derzeit auf keiner Roten Liste. Ein Hauptgrund für diese Tatsache ist die hohe Resistenz ihrer Eier, was ihnen einen Überlebensvorteil verschafft.